Zuvor jedoch mussten nicht nur unzählige Arbeitsstunden sowie
finanzielle Aufwendungen geleistet werden. In der Zeit vor dem Beginn
der eigentlichen Arbeiten galt es zunächst Überzeugungsarbeit
beim damaligen Bürgermeister und dem Gemeinderat zu leisten.
Letztendlich siegte die Verbundenheit aller damaligen Gemeinderäte
zum heimatlichen
Fasnachts – Brauchtum, so dass es den Räten schliesslich
gelang, auch den Bürgermeister der anfänglich die noch
vorhandene Wohnungsnot als Hinderungsgrund angab zu überzeugen.
Anfang Oktober 1991 wurden mit enormem Schwung die
ersten Arbeitseinsätze in gemeinsamer Arbeit der Vereine Laternenbrüder
Löffingen und der Hexengruppe Löffingen geleistet. Zuerst
waren umfangreiche Abbrucharbeiten notwendig um die Voraussetzungen
für die heutigen Räumlichkeiten zu schaffen. Wertvolle
Bausubstanz vor allem im Holzbereich wurden erhalten. Dazu war es
jedoch notwendig, die mit den Jahren zahlreich gewordenen Anstriche
zu entfernen um so den natürlichen Charakter des Holzes wieder
zu erhalten. Zu gute kam dem ganzen Unternehmen, dass vor allem
in der Hexengruppe fast alle handwerklichen Berufe vorhanden waren.
Die anfängliche Planung und das von der Stadt
verlangte Nutzungskonzept entstammt aus der Hand eines ehemaligen
Narrenrates.
Ohne fremde Mittel und Zuschüsse und nur mit eigenen Handwerkern
wurde das Schmuckstück, das die Narren auch gerne Ihre gute
Stube nennen in zweijähriger Bauzeit vollendet. Ohne Eigenleistungen
wären die Baukosten um ein vielfaches ausgefallen.
Zahlreiche den Hexen und Laternenbrüdern nahestehenden Betriebe
stellten manche Materialien auch kostengünstig zur Verfügung.
Auch zahlreiche Mitglieder spendeten die von Ihnen selbsteingebauten
Werkstoffe. Zur Eröffnung am 04. und 05. September 1993 kamen
eine Vielzahl von Narrenfreunden aus dem Ösch sowie aus der
Landschaft
Baar um gemeinsam das gelungene Werk seiner Bestimmung zu übergeben.
Dekan Litterst übernahm die Segnung des Hauses und Bürgermeisterstellvertreter
Klaus Wider übergab offiziell den Schlüssel.
In einer zweitägigen Eröffnungsfeier bewunderte
die Löffinger und umliegende Bevölkerung die Gestaltung
der Stube. Ca. 2000 Gäste drängten sich im verlaufe der
ersten Führungen durch die Räumlichkeiten und waren voll
des Lobes für so viel Engagement. Der Gestaltung der Räumlichkeiten
kam auch zu Gute, dass es mit Jürgen Oschwald einen Löffinger
Künstler gab, der es verstand besonders das Hexenstüble
zu einem nicht alltäglichen Kämmerchen zu machen. Oschwald
setzte die zahlreich vorhandenen Anregungen auf seine Art um und
gab dem Raum eine besondere Note.
Mit einer originalgetreuen Nachbildung der Pyramide
aus der Löffinger Walpurgisnacht hat das Hexenstüble einen
besonderen Mittelpunkt erhalten. Die Zunftstube dient heute als
Heimstätte zahlreicher aus den Anfängen der Löffinger
Narretei stammender Utensilien. Vor allem aber auch Bilderdokumentationen
bis um die vorige Jahrhundertwende sind zu sehen. Im Tagungsraum
finden die schönsten Gastgeschenke und Erinnerungen an
befreundete Zünfte Ihren Platz.
Auch nach über zwanzig Jahren erfreut sich die
Zunftstube nach wie vor großer Beliebtheit. Zahlreiche Klassentreffen
finden hier Ihren Auftakt und manche Erinnerungen besonders der
älteren Löffinger werden an ihre Fasnetzeit wach. Auch
Familienfeste werden gerne aufgelockert durch eine Führung
die jederzeit vom Narrenvater, Hexenchef oder deren Stellvertreter
durchgeführt wird.
Haben Sie auch Interesse die Zunftstube im Mailänder-Tor
zu besichtigen dann melden Sie sich einfach bei:Tobias Nägele Tel.: 07654 6829957
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